Wie der Tod das Leben ändert
Version vom 25.06.11 alle Rechte liegen beim Autor (Mike Müller)
Er hatte nicht wirklich damit gerechnet, aber von einer Sekunde zur anderen war er tot. Es war anfangs ein merkwürdiges Gefühl, welches unmöglich in Worte zu fassen ist. Nun musste er erstmal mit dieser großen Änderung in seinem Leben zurechtkommen, denn anders als man allgemein annimmt, ist man als Toter nicht tot. Doch, eigentlich ist man schon tot, nur ist es nicht das, was alle denken. Man lebt trotzdem weiter, hat die gleichen Probleme, aber auch Freuden wie vorher. Nur die Perspektive aller anderen ändert sich. Eben noch geht man völlig sorgenlos auf den S-Bahngleisen spazieren, ein kurzes Hupen und schon ist man tot. Hätte er nur damit gerechnet, hätte ihn nicht jemand warnen können? Aber genug der Worte, hier war er nun, tot und doch am Leben – irgendwie. Alles änderte sich, fast schon fühlte es sich an, wie ein großer Selbsterfahrungstrip, bei dem man sich von einer neuen Seite kennenlernt, die man früher noch nicht kennen konnte. Immer noch den Tod verarbeitend, dachte er bereits darüber nach, ob er so vielleicht schon vor seinem Leben gelebt hatte? War es das? War dies das große Geheimnis des Lebens? Welch Enttäuschung! Er ging weiter auf den S-Bahngleisen auf denen er kürzlich gestorben war und versuchte nun die Welt mit anderen Augen zu sehen.